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Vom Hotel zur Kunstgalerie
Das Haus Schönblick blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Vor über 120 Jahren als mondänes Hotel gebaut, zog es viele internationale Gäste an. Die folgende Zeit war eng mit dem Orden der Spiritaner verbunden. Noch vor dem Zweiten Weltkrieg ging das ursprüngliche Klostergebäude in den Besitz des Missionsordens über. Während des Krieges wurde das Missionarshaus stark beschädigt, doch in den Nachkriegsjahren begannen die Spiritaner mit dem mühevollen Wiederaufbau. Im Zuge dessen wurde das Haus nicht nur instand gesetzt, sondern auch erweitert – unter anderem durch den Bau einer integrierten Kapelle, die dem Gebäude seine klösterliche Prägung verlieh.
Mitte der 1970er Jahre zogen sich die Spiritaner aus Heimbach zurück und gaben das Kloster auf. In den folgenden Jahren verfiel das Gebäude zusehends und war schließlich in einem stark sanierungsbedürftigen Zustand.
Erst 1998 begann ein neues Kapitel in der Geschichte des Hauses: Thomas Kreuzer übernahm das historische Anwesen mit der Vision, es umfassend zu restaurieren und zu neuem Leben zu erwecken. In den folgenden zwei Jahren unterzog er das rund 2.000 Quadratmeter große Gebäude einer aufwendigen Kernsanierung. Seitdem präsentiert sich das Haus Schönblick in neuem Glanz und verbindet historische Substanz mit modernem Anspruch.
Die Grafikwerkstatt
Mit dem Aufbau der großzügigen Grafikwerkstatt im Haus Schönblick entstand ab Ende der 1990er Jahre ein einzigartiger Ort für künstlerisches Schaffen. Auf rund 400 Quadratmetern fanden nicht nur modern ausgestattete Werkstätten Platz, sondern auch Ateliers sowie Wohnräume für Künstlerinnen und Künstler. Ergänzt wurde das kreative Umfeld durch mehr als 1.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche, die Raum für Präsentation und Begegnung bot.
Ein bedeutender Meilenstein folgte im Jahr 1999 mit dem Erwerb der Rechte an den produzierten Grafiken von Freund und Förderer Jörg Immendorff.
In den folgenden Jahren entwickelte sich die hauseigene Werkstatt zu einer gefragten Adresse für nationale und internationale Künstler. Hier entstanden in aufwendiger Handarbeit zahlreiche Grafikeditionen – unter anderem von so namhaften Persönlichkeiten wie Markus Lüpertz, Julian Opie, William Kentridge, Christo und natürlich Jörg Immendorff selbst.
Das Zusammenspiel aus künstlerischer Freiheit, professioneller Werkstattarbeit und einem inspirierenden Umfeld machte die Grafikwerkstatt im Haus Schönblick zu einem Ort, an dem Kunst nicht nur produziert, sondern gelebt wurde.
Die Galerie im Haus Schönblick
Die Galerie im Haus Schönblick war über viele Jahre ein lebendiger Ort des künstlerischen Austauschs. Mit einer regen Ausstellungstätigkeit und zahlreichen Messebeteiligungen – unter anderem in Köln, Karlsruhe, Basel und London – trug sie maßgeblich zur internationalen Präsenz der hier vertretenen Künstler bei.
Ein einschneidendes Ereignis war der Tod von Jörg Immendorff im Jahr 2007. In der Folge wurde die hauseigene Werkstatt aufgelöst, neue Ausstellungen eingestellt und die aktive Teilnahme an Kunstmessen beendet.
Seit 2010 präsentiert das Haus Schönblick eine umfangreiche Dauerausstellung auf rund 1.200 Quadratmetern. Gezeigt wird eine Auswahl aus der privaten Sammlung von Thomas Kreuzer sowie zahlreiche in der eigenen Werkstatt produzierten Serigraphien.
Eine Besichtigung der Ausstellung ist nach telefonischer Absprache möglich. Der Verkauf einzelner Werke erfolgt direkt vor Ort oder in Kooperation mit befreundeten Galerien.
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